Nachbarschaft leben

„Nachbarschaft leben“ lautet der Herbstschwerpunkt der Kultur.Region.Niederösterreich.  Dass gelebte Nachbarschaft aber keine Selbstverständlichkeit ist und das Engagement jedes Einzelnen erfordert, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei einem Arbeitsgespräch mit Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber, Philosoph und Autor Johannes Rieder, Eisgarns Bürgermeister Günther Schalko (Obmann der Nachbarschaftshilfe plus – Nord), Richard Paul (Nachbarschaftshilfe plus-Nord), Anna Kössner (Nachbarschaftshilfe plus-Koordinatorin) und Zeitforscher Franz Schweifer (Obmann des Vereins zur Verzögerung der Zeit). Die gesellschaftliche Notwendigkeit des Zusammenhalts und das menschliche Miteinander als Ressource für Niederösterreichs 760.000 Haushalte standen im Mittelpunkt des Gesprächs. 

Impulse für gute Nachbarschaft
Gedanken zu einer gelungenen Nachbarschaft machten sich auch die Teilnehmenden des Gewinnspiels „Sag´ Danke“. Mit Reimen, Gedichten oder Texten zeigten sie, wo und wie gelebte Nachbarschaft spürbar ist. Die Gewinner waren Walter Pernikl, Niko Ryba, Helga Langer und Peter Bochnik.. 
Die beiden Weltumsegler Helga Langer und Peter Bochnik fanden in Weitra ihre neue Heimat. Gemeinsam mit den neuen Nachbarn wurde das Haus ausgeräuchert und bei Bier und Erdäpfelsuppe die gute Nachbarschaft besiegelt. Und auch heute noch öffnen die beiden jederzeit ihre Türen für Gespräche mit den Nachbarn. Im Rahmen der Aktion „Weitra liest“ luden sie zu einer Weinlese und Küchenlesung mit selbst gebackenem Brot und Wein ein.  Generell wird Nachbarschaft im Grätzl „Auhofgasse/Lange Gasse“ hochgehalten. Ob bei Fenster-Konzerten während der Corona-Zeit, der Aktion „Weitra liest“ oder dem Mistgassenfest – Jung und Alt feiern miteinander und sind füreinander da.  

 

Die Türen im Garten! 

In meinem Garten, friedlich und still,
Da gibt es Türen, wohin ich will.
Diese Türen muss man pflegen,
damit sie sich immer lassen bewegen.

Gemeinsames Lachen im Sonnenschein,
Ein Nachbarschaftsachterl bei Kerzenschein.
Ein Austausch von Blumen, Ideen und Rat,
Die Türen sind Brücken, sie sind ein Pfad. 

Wenn der Regen fällt und der Himmel weint,
Bieten sie Zuflucht, wenn Einsamkeit keimt.
Ein warmer Gruß, ein Trost zur rechten Zeit,
Die Türen bewahren uns vor Einsamkeit.

 Menschliche Nähe, so kostbar und fein,
Entsteht durch die Türen, lässt Herzen vereint sein.
Ein kleines Zeichen von Großzügigkeit,
Diese Türen im Zaun, sie schenken auch Vergnüglichkeitt.

 In stillen Stunden, wenn der Tag vergeht,
Wenn die Welt sich in Dunkelheit hüllt und zu Ende geht,
Sind diese Türen ein Licht in der Nacht,
Sie bringen uns Nähe, geben uns Kraft.

 In Zeiten der Freude, in Tagen der Not,
Teilen wir alles, auch unser Brot.
Ein Helfen, ein Tragen, ein Miteinander sein,
Durch diese Türen ist keiner allein.

 So möge stets Offenheit unsere Türen zieren,
Und Freundschaft das Band, das wir niemals verlieren.
Denn diese kleinen Pforten, so schlicht und klar,
Erinnern uns daran, wie wertvoll Freundschaft war.

Walter Pernikl

 

In Gassen, wo das Leben fließt,
wo jeder jeden beim Namen grüßt,
da schlägt das Herz der Nachbarschaft,
in Harmonie und voller Kraft.

Wo Kinder lachen, spielen frei,
im Hof, der alle Herzen einerlei,
verbindet alt mit jung im Glück,
kein Moment vergeht zurück.

Die Türen offen, Schwelle warm,
ein Zufluchtsort, der hält uns arm,
in Zeiten, wenn der Sturm auch weht,
die Nachbarschaft zusammen steht.

Ein Lächeln hier, ein Gruß dort,
gemeinsam an so manchem Ort,
wir teilen Freude, auch das Leid,
in unserer kleinen Ewigkeit.


So reichen wir die Hände uns,
in dieser kleinen Welt, dem Lebenskunst,
wo Nachbarschaft nicht nur ein Wort,
sondern ein Gefühl, das trägt uns fort.

Niko Ryba